N°9: Rodrigo

Text: Andri Perl, Chur
Gestaltung: Marc Weymann, London/Vaduz
Lyrik: Ingo Cesaro, Kronach/D

Eine schier unglaubliche Geschichte, die sich in Chur zugetragen haben soll. 
Achtung: Enthält Liebe.


 

Appetizer

Für eine Kleinstadt wie Chur kam Rodrigo die Taxifahrt sehr lange und kurvenreich vor. Im kümmerlichen Licht der Strasse konnte er nur abschätzen, wie gross das Haus war, das Frau Schlegel weit oben im Villenviertel der Stadt bewohnte. Alleine bewohnte offenbar. Etwas karg, aber nicht ungemütlich, die Einrichtung. Auf dem weiten, niedrigen Glastisch im Wohnzimmer lagen Bildbände von Architekten, die Rodrigo mochte, und Modezeitschriften. Etwas verunsichert liess er sich auf der Ledercouch nieder und wartete auf Frau Schlegel, die bald mit einer weiteren Flasche Wein aus dem Keller zurückkam. Mit Sicherheit die eine Flasche zu viel. Rodrigo fühlte den Schwindel. Das Gespräch allerdings wurde nicht zusammenhangloser oder sentimentaler, es blieb vergnüglich. Als es letztlich langsam versiegte, führte Frau Schlegel Rodrigo ins Gästezimmer, brachte ihm eine Zahnbürste, bedankte sich aufrichtig für den Abend und wünschte guten Schlaf.

Auszug aus RODRIGO von Andri Perl


One­page Ausgabe N°9

CHF 10.00

594 x 840mm (offen)
280 x 198 mm (gesch­los­sen)
 

Offsetdruck @BVD Druck+Verlag AG, Schaan
 

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