N°34: DER LETZTE GAST

Erzählung: Frank Heer, Zürich

Ge­stal­­­tung: Adrian Elsener (Eisbüro), Zürich

Ein verlassenes Hotel, ein ratloser Autor und ein Pianist, der immer barfuss spielt. Viel Lesevergnügen mit der fiktiven Geschichte von Frank Heer in sechs Akten.



Appetizer

DER LETZTE GAST

Ich fürchtete schon, dass man mich vergessen hatte, als die Rezeptionistin (erneut schwungvoll) durch eine Flügeltür den Saal betrat und rasch auf meinen Tisch zukam. Offenbar war sie auch die Kellnerin, denn sie fragte mich, was ich trinken wolle. Ich bestellte eine Flasche Rotwein aus der Region, dann erkundigte ich mich, ob man für heute Abend noch Gäste erwarte. Die Kellnerin schüttelte den Kopf: «Sie sind unser letzter Gast.» «Letzter Gast? Wie meinen Sie das?» «Das Hotel schliesst morgen früh. Für immer. In ein paar Wochen wird es abgerissen.» «Das tut mir leid», antwortete ich, als sei jemand gestorben, «hoffentlich haben Sie eine neue Anstellung gefunden.» «Nein», sagte die Frau, «wir wissen es seit gestern.»

Auszug aus «DER LETZTE GAST» von Frank Heer. 
 


Onepage Ausgabe N°34

CHF 25.00

594 x 840mm (offen)
280 x 198 mm (gesch­los­sen)

Offsetdruck @BVD Druck+Verlag AG, Schaan
 

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